Zen und der Klang der Shakuhachi

Vor nun weit über 30 Jahren, irgendwann in den 80ern, begegnete ich während meines Kunststudiums erstmals dem Wort Zen. Dies geschah, als ich mich mit den Biografien der Künstler beschäftigte, die mich besonders ansprachen. Dem inneren Ruf folgend, begann ich mich für Zen zu interessieren, zunächst theoretisch, besonders über die Literatur von Daisetz Suzuki, dann aber aber auch praktisch.
Die Idee, leer zu werden, um einen freien schöpferischen Prozess zu ermöglichen, sprach mich dabei besonders an.
Vielleicht kurz für alle, die den Begriff und deren Bedeutung nicht kennen: Zen ist die japanische Bezeichnung, die aus dem chinesischen Chan, diese wiederum aus dem indischen (Sanskrit) Dhyan abgeleitet wurde und im deutschen etwa "Meditation" bedeutet. Anders aber als in der westlichen Welt geht es nicht darum "über etwas" zu meditieren, sondern Meditation ist hier "reines Gewahrsein".
Durch dieses "reine Gewahrsein" befreit sich der Geist im Laufe der Zeit von festgefügten Gedankensystemen und diese Befreiung schafft Raum für die Kreativität.
Diese Idee ließ mich nicht mehr los und ich praktiziere seitdem. Zahlreiche Sesshins folgten, besonders bei Willigis Jäger, der dann mein Lehrer wurde. Darüber hinaus wollte ich so viel wie möglich über die Kultur Japans erfahren und gelangte dabei auf 3 wunderbare Wege (Do) des Zen, die ich für mich als eine Einheit auffasse. Diese 3 Elemente des Zen, könnte man sagen, sind neben der Malerei und natürlich neben der eigentlichen Meditation für mein Leben prägend.
Die Haikus, 3-zeilige und 17-silbige Gedichte, spontane Bewußtwerdungen konkreter Wahrnehmungen in Zusammenhang mit der Natur; der Teeweg, ein sehr feines, bis ins Detail gehendes ästhetisches System, das alle Sinne berührt; ja und dann die Shakuhachi, die japanische Bambusflöte der Komuso-Mönche, deren Klang direkt ins Zentrum des Selbst führen kann...
Über einen "Zufall" begann ich vor etwa 20 Jahren mit dem Spiel der Shakuhachi. Der Klang der Stille hatte mich so berührt und nun war ich bereit, ihn selbst zu erkunden. Während einer Ausstellung in einer Galerie in Amsterdam fand ich in einem japanischen Antiquitätengeschäft eine wunderbare Flöte, und konnte sie erwerben. Viele Jahre Unterricht und Üben folgten (Unterricht besonders bei Tony Clark, ein ausgezeichneter Musiker und wiederum Schüler von Iwamoto).
2018 hatte ich endlich die Möglichkeit, mit 3 weiteren Shakuhachi-Übenden nach Japan zu reisen. Hier bekamen wir u.a. Unterricht bei Shiku Yano und bei Hiroyuki (Chiku Za).

Die Shakuhachi ist schon lange mein täglicher Begleiter geworden. Inzwischen spiele ich selbst kleinere Konzerte oder bei festlichen Anlässen (Vernissage, Messe, Zazen-Sesshin,….) und gebe Unterricht für Anfänger.

Bei Interesse rufen Sie mich gerne an oder schreiben! (Tel.: 02484 7759888, email: dan-hepperle@web.de) 









Spiegelungen

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